22 - 24 Monate

Der Pinzettengriff ist nicht nur für Babys

Der Pinzettengriff, also die Koordination von Daumen und Zeigefinger zum Ausführen einer Aufgabe, ist ein entscheidender Schritt in der Entwicklung der Feinmotorik. Wir Erwachsenen verwenden ihn für alles Mögliche, unter anderem beim Zuknöpfen von Kleidungsstücken und beim Aufheben von kleinen Gegenständen. Der Pinzettengriff gilt normalerweise als Fähigkeit, die schon Babys lernen. Aber auch dein Kleinkind braucht noch Gelegenheiten, um ihn zu üben, insbesondere da sich nun die Gewohnheiten bilden, die später zum Schreiben wichtig werden.

Was ist der Pinzettengriff genau und warum ist er so wichtig?

Der Pinzettengriff ist eine Fähigkeit, bei der vor allem der Zeigefinger und Daumen verwendet werden, um Gegenstände zu greifen und zu halten. Dabei wird mit zwei Fingern ein Griffmuster gebildet, ähnlich wie bei einer Pinzette. Dieser Griff ist eine motorische Fähigkeit, die für viele alltägliche Aufgaben wie Schreiben, Malen und Essen notwendig ist. Der Pinzettengriff bei Babys ist eine wichtige motorische Fähigkeit, die man spielerisch üben sollte.

Bei immer mehr Kindern sind bei der Einschulung die Feinmotorik und Handmuskeln nicht ausreichend entwickelt. Ärztinnen und Ärzte warnen, dass viele Kinder infolge der verstärkten Nutzung von technischen Geräten später Schwierigkeiten damit haben, einen Stift richtig zu halten. Dies liegt daran, dass sich die Hand-, Finger- und Handgelenkmuskeln nicht genügend entwickeln konnten. Viele Spielsachen, die früher diese Muskeln trainierten, werden zunehmend durch Handgeräte wie Handys und Tablets verdrängt. Spielsachen mit losen oder beweglichen Teilen erfordern Interaktion mit den Händen und Fingern. Der Aufbau dieser Muskeln, um den Pinzettengriff zu üben, ist nicht nur für das Schreiben wichtig, sondern auch für andere zukünftige Aufgaben.

Kleinkinder mögen von Natur aus Aktivitäten, die ihre Feinmotorik fördern. Die Griffe an einem Puzzle, das Knopfboard-Musterspiel und Perlensets sind sehr gut geeignet, um dein Kind zum Greifen mit einem präzisen Pinzettengriff zu ermutigen.

Pinzettengriff bei Babys: Warum er wichtig ist und wie man ihn früh fördern kann 

Durch die Verwendung des Pinzettengriffs verbessern Babys ihre Feinmotorik und Koordination. Sie lernen, ihre Finger präziser zu bewegen und zu kontrollieren, was für viele Aufgaben im täglichen Leben wichtig ist. Dieser Griff ist eine grundlegende Fähigkeit, die für das Essen mit Besteck notwendig ist. Babys, die diesen Griff beherrschen, können später schneller und effektiver mit Besteck essen. Dies kannst du leicht anfangen zu üben, mit Hilfe unseres Denker-Sets.

Den Pinzettengriff üben: Knöpfe auf das Knopfboard stecken

Das Knopfboard-Musterspiel (siehe Bild oben) ist ideal für Kinder ab 22 Monaten zum Aufbau von Fingerfertigkeit und Handmuskeln und um den Pinzettengriff zu üben

Perlen auffädeln

Im foto: Perlen-Auffädel-Set aus Das Abenteurer-Set

Kleinkinder lernen meist zwischen ungefähr 20 und 23 Monaten, eine oder mehrere Perlen auf eine Schnur zu fädeln. Der Holzstift und die Formen der Perlen im Perlen-Auffädel-Set sind so gestaltet, dass dein Kind schon etwas früher Freude an dieser Aktivität finden kann, um spielerisch den Pinzettengriff zu üben

Mit Bauklötzen bauen

Im foto: Block Set

Einen Holzklotz auf den nächsten zu setzen, gehört ebenfalls zu den feinmotorischen Fertigkeiten, die Kleinkinder lernen. Zwischen 18 und 22 Monaten kann dein Kind wahrscheinlich einen Turm aus vier Klötzen bauen. Mit ungefähr zwei Jahren schafft es dann schon einen Turm aus sechs Holzklötzchen zu bauen. Mehr über die Vorteile von Bausteinen erfährst du hier.

Linien und Kreise nachahmen

Im foto: Kunstmappe aus Das Helfer-Set

Senkrechte Linien, Kritzelkreise und waagerechte Linien sind alle Schritte in der Feinmotorischen Entwicklung deines Kindes. Erfahre mehr über die Entwicklungsstufen beim Malen und Zeichnen auf unserem Blog.

Eine Schere verwenden

Zwischen 23 und 25 Monaten können Kinder in der Regel eine Kinderschere benutzen. Gib deinem Kind ein Stück Papier und zeige ihm, wie es Teile davon mit der Schere abschneiden kann.

Mit Knete spielen

Durch das Spielen mit Knete werden die Hände deines Kindes kräftiger und geschickter. Eine gute Übung, um den Pinzettengriff zu üben und die Handmuskulatur zu stärken. Dabei kommt es häufig vor, dass Kinder die Knete zunächst nicht anfassen wollen und ihre Konsistenz seltsam finden. Du kannst dein Kind hier ermutigen, indem du ihm zeigst, wie man die Knete drücken, quetschen und rollen kann – schon bald wird es merken, wie viel Spaß es daran hat! Ihr braucht keine besonderen Werkzeuge, sondern könnt einfach Eisstiele, Ausstechförmchen und Löffel verwenden.

Mit der Pinzette greifen

Gegenstände aus einem Behälter zu nehmen und in einem anderen abzulegen, ist eine klassische Montessori-Aktivität. Die meisten Kleinkinder haben zudem eine natürliche Vorliebe für die Verwendung von Pinzetten. Lege Pompons, die Filzsterne oder ungekochte Nudeln (Nudeln wie Penne oder Rigatoni sind perfekt) in einen der Stapelbecher. Zeige deinem Kind nun, wie es die Kleinteile mit der Pinzette in einen anderen Behälter legen kann. Auch andere Behälter eignen sich zum Befüllen mit der Pinzette, zum Beispiel kleine Schüsseln, Eierkartons und Muffinformen.

Löffelübungen

Kleine Gegenstände wie getrocknete Bohnen oder Reiskörner mit einem Löffel von einer Schüssel in eine andere zu füllen, ist ebenfalls eine beliebte Aktivität in Montessori-Kindergärten. Du wirst vielleicht überrascht sein, wie sehr sich dein Kind in dieses Löffeln vertiefen kann.

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Veröffentlicht in 22 - 24 Monate, Problemlösung, Meilensteine, Spiele in der realen Welt, Feinmotorik, Kindesentwicklung

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