25 - 27 Monate

Diese 5 Schritte passieren jetzt oder demnächst in der Sprachentwicklung deines Kindes

Young child holding wooden figurines and looking at a woman

Während des dritten Lebensjahres werden die Sätze deines Kindes länger, es experimentiert vielleicht auch mit neuen Wortarten, sein Wortschatz verdoppelt sich (oder wächst sogar noch stärker) und es beginnt zunehmend, in ganzen Sätzen zu sprechen.

Andere Aspekte sind vielleicht subtiler, wie die Fähigkeiten, gleichzeitig zu sprechen und zu spielen oder Aufgaben mit zwei Schritten zu verstehen (und zu erfüllen).

Es ist auf jeden Fall wichtig, daran zu denken, dass die sprachliche Entwicklung sehr individuell verläuft und vieles davon unbemerkt unter der Oberfläche passiert. Kinder, die sich mit dem Sprechen Zeit lassen, entwickeln oft starke Grundlagen im passiven Sprachverständnis. Sie verstehen also sehr viel mehr, als sie selbst aktiv produzieren können. Die Erziehungsexpertin Janet Lansbury meint dazu: „Sprechen erfordert Mut. Bleibe gelassen und geduldig und vertraue auf den angeborenen Zeitplan deines Kindes. Ich kenne viele geduldige Eltern, die erlebt haben, wie die verbalen Fähigkeiten ihres Kindes über Nacht zum Vorschein kamen – eine ‚Sprachexplosion‘.“

In diesen Bereichen entwickelt sich die Sprache deines zweijährigen Kindes vielleicht gerade:

Dreiwortsätze

Zwischen 24 und 30 Monaten fangen Kinder an, Dreiwortsätze zu bilden, zum Beispiel „Ich Schaufel haben“. Oder sie sprechen in kurzen Sätzen über Dinge, die sie erlebt haben. Du kannst dein Kind dabei unterstützen, indem du spezifische Fragen stellst, also „Welches Buch hast du gestern mit Oma gelesen?“ statt „Was hast du gestern gemacht?“.

Zwischen 33 und 36 Monaten fangen viele Kinder an, Sätze aus bis zu fünf Wörtern zu wiederholen, die jemand zu ihnen sagt oder ihnen vorliest.

Dein Kind sagt „Pasketti“, du sagst „Spaghetti“

Mit ungefähr 30 Monaten hat dein Kind wahrscheinlich einen aktiven Wortschatz von 50 oder mehr Wörtern. Diese Wörter festzuhalten, kann viel Spaß machen und du kannst sie sogar in einem persönlichen Bilderbuch verewigen. Zwischen 30 und 35 Monaten ist der aktive Wortschatz deines Kindes vielleicht schon auf 200 oder mehr Wörter angewachsen.

Fachleute empfehlen, die Wörter deines Kindes mit deiner eigenen Aussprache zu wiederholen, statt dein Kind direkt zu verbessern. Das Vormachen der „richtigen“ Verwendung hilft deinem Kind mehr als ständige Korrekturen. Wenn dein Kind also sagt „Pasketti wollen“, antwortest du einfach: „Hier sind deine Spaghetti!“

„Ich Banane wollen“

Zu verstehen, dass kleine Wörter wie ¨ich¨ und ¨du¨ für Personen eingesetzt werden können, die das Kind kennt, ist ein wichtiger Schritt in der Sprachentwicklung. Zwischen 24 und 30 Monaten beginnen viele Kinder, auf sich selbst bezogenen Pronomen wie ich und mein zu verwenden. Pronomen tauchen nun auch in Aufforderungen auf: „Du geben“ oder „Du kommen“.

Eine Möglichkeit, den korrekten Gebrauch von Pronomen vorzumachen, ist einen Satz deines Kindes in deiner Antwort aufzunehmen. Wenn dein Kind sagt: „Ich Banane wollen“, kannst du erwidern: „Oh, du willst eine Banane? Ich will auch eine Banane. Hier ist deine Banane.“

Die korrekte und konsistente Verwendung von ich, mir, mich und mein kann schon mit 27 Monaten beginnen. Oft dauert es jedoch noch weit bis ins vierte Lebensjahr hinein, bis diese Wörter vollständig beherrscht werden. Du kannst dies unterstützen, indem du den korrekten Sprachgebrauch vormachst. Beschreibe dazu, was du tust, während dein Kind zusieht. Sage zum Beispiel, wenn du dich anziehst: „Ich achte darauf, dass ich meine Hose richtig halte, und stecke dann meine Füße in die Löcher für die Beine.“

Wie, warum, was, wer und wann

Zwischen 34 und 36 Monaten stellen Kinder oft zum ersten Mal komplexere Fragen, die mit den Adverbien wie, warum, was, wer und wann beginnen. Das gemeinsame Lesen von Büchern bietet gute Gelegenheiten, diese Entwicklung zu unterstützen. Du kannst dabei Fragen stellen wie: „Wo ist der Hase hingegangen?“ und „Warum ist die Freundin so wütend?“

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Zwischen 24 und 30 Monaten beginnen Kinder häufig mit der Verwendung von Vergangenheitsformen. Die Formenbildung wird dabei oft übergeneralisiert („geesst“ statt „gegessen“). Wenn dein Kind nicht über die Vergangenheit spricht, kannst du es mit einfachen, direkten Fragen dazu ermutigen: „Was haben wir gestern im Park gemacht?“ Oder: „Was haben wir zum Frühstück gegessen?“

Mit 30 Monaten hilft dein Kind dir vielleicht, eine vertraute Geschichte zu erzählen oder versucht es sogar schon ganz allein. Lesen mit deinem Kind hilft ihm in vielen Bereichen, unter anderem auch dabei, ein Verständnis für Erzählstrukturen zu entwickeln, was einen wichtigen Vorläufer zum eigenen Lesen darstellt. Wenn du eine echte oder erfundene Geschichte erzählst, die dein Kind gut kennt, kannst du Fragen zum Ablauf stellen: „Was passiert als Nächstes?“ und „Wer klopfte danach an die Tür?“

Mit ungefähr 34 Monaten stellt dein Kind vielleicht Fragen mit wann, zum Beispiel: „Wann gehen wir?“ Solche Fragen sind gute Gelegenheiten, in ganzen Sätzen zu antworten. Sage also: „Wir gehen gleich nach deinem Mittagsschlaf“, statt nur: „Gleich nach deinem Mittagsschlaf.“

Wenn die Worte fehlen

Ein zweijähriges Kind zum Sprechen aufzufordern, wenn es mit den Händen deutet, quengelt oder weint, ist nicht immer fair. Manchmal fehlen deinem Kind einfach wirklich noch die Worte. Du kannst es unterstützen, indem du ihm die sprachlichen Mittel gibst, die es dazu braucht, sein Anliegen zum Ausdruck zu bringen: „Ich sehe, dass du das Buch haben möchtest, aber nicht daran kommst, weil es zu hoch liegt. Kannst du sagen: ‚Bitte gib mir das Buch‘?“ Dein Kind kann diesen Satz vielleicht noch nicht genau wiederholen, aber selbst ein, zwei Wörter wie „Buch haben“, können eine sehr bestärkende Wirkung auf es haben.

Wann ärztlicher Rat erforderlich wird

Angesichts der großen Zeitspannen, die für eine „typische“ Sprachentwicklung angesetzt werden, ist es nicht immer einfach, zu entscheiden, wann man die Kinderärztin oder den Kinderarzt um Rat bitten sollte. Fachleute empfehlen, ärztlichen Rat einzuholen, wenn dein Kind mit zwei Jahren weniger als 20, 30 Wörter (außer Mama und Papa) spricht oder du den Eindruck hast, dass es weniger spricht als Gleichaltrige oder nicht so deutlich. Die Sprachentwicklung ist von einem guten Hörvermögen abhängig. Wenn du dir Sorgen machst, sprich mit eurer Kinderärztin oder eurem Kinderarzt darüber.

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Veröffentlicht in 25 - 27 Monate, Bücher, Kommunikation, Sensorisches Spielen, Sprachliche Entwicklung, Kindesentwicklung

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