19 - 21 Monate

Such- und Ratespiele für Kleinkinder mit wer, was, wo, warum und wie

Wer, was, wo, warum und wie bilden eine besonders wichtige Gruppe von Wörtern, weil sie einfach und direkt sind und sich so leicht mit genau den Sachen verbinden lassen, die jetzt für dein Kind besonders interessant sind. Und natürlich sind es Fragewörter – und wie du vielleicht schon bemerkt hast, hat dein Kleinkind viele Fragen! Wann haben wir absichtlich erst einmal ausgelassen, weil Zeit ein etwas anspruchsvolleres und komplexeres Konzept ist. Das kommt später.

Dein Kind versteht derzeit sprachlich deutlich mehr, als es selbst ausdrücken kann. Es lernt jeden Tag mindestens zwei neue Wörter zu verstehen (die es allerdings noch nicht immer auch aktiv verwenden kann). Jetzt ist ein idealer Zeitpunkt für spielerische Sprachbetrachtungen mit Fragewörtern, nicht zuletzt da diese jede Menge Möglichkeiten bieten, Ursache und Wirkung zu thematisieren.

Wenn du wer, was, wo, warum und wie in gezielten kleinen Einheiten einführst, gibst du deinem Kind die Grundlagen für das Erklären der Dinge, die es derzeit am meisten interessieren: was etwas ist, wer jemand ist, warum etwas passiert ist, wo sich etwas befindet und wie etwas funktioniert. Schon bald wird dein Kind dann selbst solche Fragen stellen und das ist der Anfang von gesunder Neugier und Wissensdurst!

Du verwendest diese Fragewörter eigentlich schon die ganze Zeit, wenn du mit deinem Kind sprichst. Doch wenn du dabei bewusst Brücken zwischen Frage und Antwort baust, werden diese wichtigen Wörter anschaulich zum Leben erweckt.

So kannst du wer, was, wo, warum und wie veranschaulichen:

Stelle die Verbindung her

  • Die Frage und die Antwort müssen zusammen auftreten: „Wo sind deine Schuhe? Hier sind sie!“ „Wer ist das? Das ist unsere Nachbarin, Frau Müller!“
  • Betone das Wort, das du einführst, wie wenn du jemandem eine Fremdsprache beibringen würdest. In gewisser Weise tust du genau das.
  • Versuche nicht, alle Wörter auf einmal unterzubringen, Konzentriere dich lieber eine oder zwei Wochen auf eines von ihnen. Schon bald wird dein Kind dir zeigen, dass es versteht, worum es geht, auch wenn es die Wörter vielleicht noch nicht selbst sagen kann.

Spielt „Wo ist es?“

  • Sage zu deinem Kind: „Wo sind deine Schuhe?“ und betone dabei das Wort „wo“. (Ihr könnt natürlich auch nach anderen vertrauten Gegenständen suchen.) Geht dann gemeinsam die Schuhe suchen. Wenn ihr sie gefunden habt, sage: „Hier sind sie!“
  • Zeige deinem Kind seinen Lieblingsball. Verstecke ihn (während dein Kind zusieht) und sage: „Wo ist der Ball hin?“ Lass dein Kind dann den Ball finden und sage: „Hier ist er!“
  • Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind dieses Konzept verstanden hat, probiere aus, wie es ohne deine Hilfe zurechtkommt. Frage zum Beispiel: „Wo ist der Becher?“, und gib ihm die Chance, den Becher allein zu finden.

Spielt „Wer ist das?“

  • Wenn du jemanden vorstellst, kannst du dein Kind zuerst als Einleitung fragen: „Wer ist das?“ Antworte dann selbst: „Das ist Onkel Theo.“
  • Versuche dies zunächst mit Familienmitgliedern und dann mit anderen Bezugspersonen, die ihr öfter seht.
  • Zeige auf namentlich bekannte Figuren in Büchern: „Wer ist das? Das ist Max.“
  • Gehe mit deinem Kind durch eure Wohnung und zeige auf Fotos von Freundinnen, Freunden und Familienmitgliedern. Frage, wer jede Person ist, und gib die Antwort dazu.

Spielt „Warum?“

  • Die Frage Warum? ist komplizierter für Kleinkinder, kann aber dennoch jetzt schon eingeführt werden.
  • Dazu könnt ihr ein lustiges Spiel mit einem Geschwisterkind oder anderen Familienmitglied spielen. Diese Person geht vor euren Augen in ein anderes Zimmer, verschwindet hinter der Tür und schiebt sie von innen zu.
  • Damit schließt sich die Tür vor euren Augen, ohne dass klar sichtbar ist, wieso dies passiert ist. Nun kannst du laut fragen: „Warum ist die Tür zugegangen? Warum?“ Gehe gemeinsam mit deinem Kind zur Tür, schiebe sie langsam auf und deute auf die Person dahinter. Rufe dabei: „Ach darum, __ hat die Tür zugemacht!“
  • Du kannst warum auch kurz vor dem Essen verwenden: „Warum müssen wir uns die Hände waschen? Weil wir gleich essen möchten.“

Spielt „Wie?“

  • Mit dem Wort wie kann man gut erklären, wie Dinge funktionieren.
  • Zum Beispiel kannst du sagen: „Ich zeige dir jetzt, wie ich den Wasserhahn anmache.“ Oder: „Sieh mal, wie ich meine Gabel benutze.“
  • Stelle Fragen: „Wie ist der Ball auf das Dach gekommen?“ Oder: „Kannst du mir zeigen, wie du die Schublade aufgemacht hast?“

Spielt „Was ist das?“

  • Mit dem Wort was könnt ihr darüber sprechen, wie Dinge heißen. Zeige auf verschiedene Gegenstände und frage: „Was ist das?“ Antworte dann: „Das ist ein Apfel.“
  • Verwende „was“ beim Bezeichnen von Gegenständen in Büchern, auf Bildern oder beim Spazierengehen

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Veröffentlicht in 19 - 21 Monate, Kommunikation, Sprache, Sprachliche Entwicklung, Kindesentwicklung

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