22 - 24 Monate

Was gehört zusammen? Wie Kleinkinder das Zuordnen und Sortieren lernen

Einen Gegenstand einem anderen zuzuordnen, ist eine komplexe Aufgabe. Besonders schwierig wird es, wenn etwas Abstrakteres zugeordnet werden soll, wie ein Bild, eine Farbe oder ein Geräusch. Gemeinsamkeiten zu erkennen und Dinge einander zuzuordnen, ist eine wichtige Fähigkeit und führt zu Fortschritten in mehreren kognitiven Bereichen, darunter das visuelle Gedächtnis, das Kurzzeitgedächtnis und das Erkennen von Mustern. Zuordnen und Sortieren schult zudem die Konzentration. Nicht umsonst gelten die beliebten Memo-Spiele, bei denen Paare aus verdeckten Karten gefunden werden müssen, als Konzentrationsspiele.

Die Grundlagen für das Zuordnen entwickeln sich schon früh, wenn Babys beginnen, unterschiedliche Merkmale und Eigenschaften zu erkennen. Mit ungefähr 4 Monaten lernt dein Baby, dass bestimmte Gegenstände bestimmte Geräusche machen. Mit 5 bis 6 Monaten können Babys den Klang unterschiedlicher Stimmen unterscheiden und erkennen vertraute Gegenstände, Geräusche und Personen. Zwischen 6 und 8 Monaten können sie dann in ihrer Umgebung nach einer Person suchen, die namentlich genannt wurde („Wo ist Oma?“). Wenige Monate später erkennen sie auch Personen, die nicht zum engsten Familienkreis gehören.

So entwickelt sich die fähigkeit zum zuordnen und sortieren:

Farben erkennen

Ab ungefähr 12 Monaten verstehen Kinder, was Farben sind, und können diese teilweise erkennen. Sie können noch keine unterschiedlichen Farben identifizieren oder beim Namen nennen. Aber viele Kinder zeigen in diesem Alter eine Präferenz für eine Farbe gegenüber einer anderen. Beschreibe eure Umgebung mit Farbwörtern: „Das Auto ist grün.“ „Der Hund ist braun.“ Kindern wird zunehmend bewusst, dass ähnliche Farben zusammengehören und unterschiedliche nicht.

Einfaches Sortieren

Ab ungefähr 15 Monaten fängt dein Kind vielleicht an, Gegenstände nach einfachen Kriterien zu sortieren. Es kann dann erkennen, dass zwei identische Gegenstände sich von Dingen unterscheiden, die nicht genau gleich sind. Wenn du ihm zwei Paare aus jeweils gleich großen Bällen hinlegst, von denen eines deutlich größer ist als das andere, kann dein Kind vielleicht schon bewusst die beiden kleinen Bälle auswählen. Vielleicht musst du es dabei auch noch mit ein paar gezielten Hinweisen oder Fragen unterstützen.

Tiere den passenden Lauten zuordnen

Ab 18 Monaten fangen Kinder an, Tiere den Lauten zuzuordnen, die diese machen. Frage: „Was sagt die Kuh?“ Wenn dein Kind das Wort „Kuh“ bereits sagen kann, kannst du auch selbst muhen und dein Kind das Tier nennen lassen.

Passende Bilder finden

Im Foto: Tier-Memoryspiel, inspiriert durch Montessori aus dem Gefährten-Set

Ab 19 Monaten beginnt eine längere Phase, in der dein Kind lernt, Gegenstände Bildern zuzuordnen. Dazu kannst du Karten mit passenden Bildern auslegen (Tiere, Gesichter, Blumen). Beachte dabei, dass Fotos und Zeichnungen Abstraktionen sind: Sie sind zweidimensionale Abbildungen von etwas Realem.

Tierlaute den passenden Bildern zuordnen

Zwischen 22 und 24 Monaten beginnt dein Kind vielleicht, Laute einem Bild von einem Tier zuzuordnen. Dies ist ein großer Entwicklungssprung: Es verwendet dabei unterschiedliche Sinne und verknüpft sie auf eine neue Weise. Lege Bilder von Tieren aus. Mache die passenden Laute und fordere dein Kind auf, auf das Tier zu zeigen, dass diesen Laut macht.

Paare aus Bildern bilden

Ab ungefähr 27 Monaten fangen Kinder an, Paare aus gleichen Bildern zu bilden. Nun können sie bald Zuordnungsspiele wie Memo spielen.

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Veröffentlicht in 22 - 24 Monate, Gedächtnisentwicklung, Zuordnen, Kindesentwicklung

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