So baust du einen Hindernisparcours für dein zweijähriges Kind
Vom Hüpfen über Bällefangen bis zum Stehen auf Zehenspitzen – die grobmotorischen Fähigkeiten deines zweijährigen Kindes durchlaufen gerade etliche beachtliche Entwicklungssprünge.
Jetzt ist eine sehr gute Zeit, um einen einfachen Hindernisparcours für dein Kind aufzubauen. Mit 30 Monaten kann es vielleicht schon:
- mit beiden Füßen auf der Stelle hüpfen und 20 bis 30 cm weit springen
- mit beiden Füßen vorwärts und rückwärts springen (vielleicht sogar auch seitwärts)
- auf einer Linie laufen
- auf den Zehenspitzen laufen
- für kurze Zeit auf einem Bein stehen
- flüssiger rennen, beim Rennen einem Hindernis ausweichen, schneller anhalten
- einen großen Ball fangen
Ein Hindernisparcours drinnen oder draußen ist eine gute Möglichkeit für dein Kind, um diese Meilensteine der Grobmotorik zu üben. Hindernisstrecken fördern zudem die motorische Planung, das Lernen von Bewegungsabläufen, das Gedächtnis, das Befolgen von Anweisungen und die Selbstregulation.
Hinweis: Die folgende Aktivität ist für Zweijährige konzipiert, aber auch jüngere und ältere Kinder können mitmachen. Achte dann nur darauf, dass die Strecke frei (und gut beaufsichtigt) ist, wenn das Baby durchgekrabbelt kommt. 🐥
So baust du einen hindernisparcours für dein zweijähriges kind:
Wenn ihr das zum ersten Mal macht, fange ruhig etwas kleiner an, mit nur ein paar Hindernissen zwischen Start und Ziel. So kann dein Kind ein erstes Erfolgserlebnis haben, bevor ihr den Parcours ausbaut. Eine einfache Linie zum Entlanglaufen ist ein guter Einstieg. Du kannst die Linie mit Kreide oder Klebeband markieren. Oder ihr verwendet den Rand eines Teppichs oder einer Bodendiele oder eine Linie auf dem Gehweg. Beim Entlanglaufen auf einer Linie übt dein Kind, das Gleichgewicht zu halten, bevor es zu den schwierigeren Teilen des Parcours kommt.
Achte beim Zusammenstellen eures Hindernisparcours für drinnen oder draußen darauf, was Spaß macht und dein Kind herausfordert. Versuche folgende Elemente einzubauen:
- auf etwas hinaufspringen (Markierungen auf dem Boden), über etwas hinüberspringen (ein Seil oder eine Linie auf dem Boden) und in etwas hineinspringen (Reifen oder Kreidekreise)
- durch etwas oder unter etwas hindurchkriechen (ein Spieltunnel, ein Tisch oder ein Stuhl)
- vorsichtig über etwas gehen (ein Brett, das flach auf dem Boden liegt)
- über etwas hinüberklettern (Kissen, Sitzsäcke oder große Stofftiere)
- zwischen etwas hindurchlaufen (Kegel auf dem Boden, zwischen denen dein Kind den Weg finden muss)
- auf etwas zu rennen – der Hindernislauf könnte mit einem kurzen Sprint in deine Arme enden ❤
Als Erweiterung kannst du dein Kind die Strecke rückwärts, seitwärts oder sogar mit verbundenen Augen absolvieren lassen.
So kannst du mit einem Stück Kreide und einer freien Fläche einen „Kreideparcours“ anlegen:
Gennie Gorback, Expertin für frühkindliche Entwicklung, malt mit einem Stück Kreide für ihre Kinder Hindernisparcours auf eine Fläche im Freien. Hier sind ihre Empfehlungen für einen „Kreideparcours“ für Zweijährige:
- Bevor du die Strecke zeichnest, überlege dir, welche Bewegungen dein Kind bereits beherrscht. Zum Beispiel: „Mein zweijähriges Kind rennt, hüpft und dreht sich gerne.“ Berücksichtige dies bei der Planung des Parcours und baue zudem ein paar neue Herausforderungen für dein Kind ein.
- Hier sind ein paar Ideen:
- Eine lange, gerade Linie zum Entlangrennen
- Eine Spirale für Drehungen
- „Seerosenblätter“ (oder einfache Kreise) für Froschsprünge
- Ein Kreis mit Hasenohren zum Hüpfen wie ein Hase
- Eine Zickzacklinie zum Entlangbalancieren
- Vielleicht muss dein zweijähriges Kind erst zusehen, wie du den Parcours absolvierst. Dann macht ihr ihn gemeinsam durch und geht schließlich dazu über, dass dein Kind ihn allein durchläuft und du nur noch Hinweise gibst, was zu tun ist. Dein Kind kann sich vielleicht noch nicht alle Bewegungen zu den Zeichnungen merken und deswegen ist es vollkommen in Ordnung, wenn du ein bisschen hilfst.
Bonus: Strecken dieser Art sind auch eine Vorbereitung aufs Lesen. 🤓 Indem du eine Linie oder Form mit Kreide zeichnest und ihr eine Bewegung zuweist, zeigst du deinem Kind, dass Linien und Markierungen bestimmte Bedeutungen haben. Dies ist eine Voraussetzung für das Verständnis der Funktion von Schrift und muss ebenso gelernt werden, wie die mechanischen Aspekte des Lesens (Richtung des Textflusses von links nach rechts und oben nach unten, Umblättern von Seiten etc.)
*credit @gorbackpack
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